"Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Kieferorthopäden"

 

Trotz gewissenhafter Durchführung der Behandlung nach den heute gültigen Erkenntnissen der kieferorthopädischen Wissenschaft können Nebenwirkungen und Komplikationen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Wir wollen Sie hiermit über diese Möglichen Nebenwirkungen und Risiken aufklären.

Entkalkungen, Schäden am Zahnhartgewebe

Festsitzende Apparaturen behindern die Selbstreinigung des Gebisses durch die Weichteile und den Speichelfluß. Daher sollten die Zähne und der Mund nach jedem Essen vom Patienten gründlich gereinigt werden. Besondere Gefahr für Zahnschädigungen besteht rings um die Brackets und unter den Bögen. Dort, wo der Zahn nicht gereinigt wird, bilden sich Zahnbeläge, unter denen die Zähne langsam zerstört werden können.

Die Regelmäßige Reinigung durch den Patienten wirkt diesem Prozess entgegen. Bei schlechter Hygiene zeigen sich zunächst weißliche Verfärbungen, später können daraus kariöse Stellen entstehen. Bei abnehmbaren Geräten besteht die Gefahr einer Schädigung dann, wenn die Geräte auf ungeputzte Zähne aufgesetzt werden, also bei schlechter Mundhygiene. Eine weitere Gefahr für Entkalkungen stellen gelockerte Bänder dar. Hier können Sie nicht putzen.

Der Kieferorthopäde muß davon verständigt werden! , damit das Band wieder fest zementiert wird. Bei der Abnahme am Ende der festen Zahnspange kann es zu Schmelzbrüchen oder Schmelzausrissen kommen. Kariesüberwachung und Kariesversorgung bleiben Aufgabe des Hauszahnarztes, der in regelmäßigen Abständen weiterhin aufgesucht werden muß.

Resorption

Mit und ohne kieferorthopädische Behandlung können Abbauvorgänge im Bereich der Zahnwurzel festgestellt werden. Vermehrt treten sie jedoch dort auf, wenn umfangreiche Zahnbewegungen durchgeführt werden mußten und besonders dort, wo durch unregelmäßige Mitarbeit keine kontinuierliche Zahnbewegung stattfinden konnte. Diese Veränderungen werden in der Regel durch die verbesserte Zahnstellung bei weitem wieder Wett gemacht. Es sind in der Literatur Berichte über Vitalitätsverlust von Zähnen, bis hin zum Zahnverlust bekannt.

Parodontale Veränderungen und Entzündungen

Entzündungen des Zahnfleischs sind ein deutliches Zeichen unzureichender Zahnpflege. Sie zeigen sich in einer unregelmäßigen Rötung des Zahnfleischs, dass später zu einer deutlichen Schwellung dieses Gewebes führt. Die kieferorthopädischen Kräfte übertragen sich auf den Zahnhalteapparat, der dadurch ebenfalls umgestaltet wird. Entzündliche Vorgänge an den Zahnfleischtaschen können sich beschleunigen. Bei der Pflege dieses entzündeten Zahnfleischs blutet es, dies ist ein Zeichen der Entzündung und der Schmutzretention. Es muß hier weiter geputzt werden, nur so kann der Schmutz entfernt werden und das Gewebe kann gesunden.

Es kann unterhalb fest eingebrachter Apparaturen zu Druckstelle oder Schleimhautirritationen kommen. Nach Entfernen dieser Spangen regeneriert und repariert sich die Schleimhaut an diesen Stellen sehr schnell. Sollten Sie aber ein unangenehmes Gefühl an während dieser Zeit bemerken bitten wir Sie uns darauf hinzuweisen. Doch auch hier gleicht die bessere Zahnstellung nach der Behandlung den vorübergehenden Nachteil aus.

Zahnlockerungen

Zahnbewegungen lassen sich nur durch Knochenabbau und Knochenumbau durchführen. Zahnbewegungen ohne Lockerungen der Zähne gibt es nicht.

Zahnschmerzen / Kiefergelenk

Kieferorthopädische Geräte bewegen die Zähne mit Kraft. Der Druck kann nach dem Eingliedern zu Beschwerden führen, die nach eins bis zwei Tagen verschwunden sind. In dieser Zeit sind die Zähne empfindlich. Neue Materialien mit leichten Kräften auf den Zähnen helfen diese Schmerzen zu mindern. Schmerzmittel sind niemals angezeigt.

Die sich verändernde Zahnstellung führt zu veränderten Belastungen im Kiefergelenk. Diese können bleibenden oder kurzzeitigen Schmerzen im Kiefergelenk verursachen.

Allergien

Alle von uns verwendeten Materialien sind auf Ihre Verträglichkeit zur Anwendung in der von uns verwendeten Weise getestet und zugelassen. Sollten dennoch besondere Unverträglichkeiten bestehen oder Irritationen neu auftreten so bitten wir Sie dies uns zeitnah mitzuteilen um eine entsprechende Therapie Planung oder Änderung zu ermöglichen.

Verschlucken / Aspiration

Im Verlauf der Behandlung werden verschiedenste nicht sicherbare Kleinteile in den Mund ein und ausgeführt. Wir weisen an dieser Stelle auf die Möglichkeit des Verschluckens (Einführen in den Magen und Darm Trakt), oder der Aspiration (Einführen in die Oberen Luftwege) hin. Ist ein solcher Zwischenfall eingetreten sind weiterführende Massnahmen, wie röntgenologische Lagesicherung, Konsultation eines Facharztes und ggf. die Entfernung des Fremdkörpers notwendig.

Wir garantieren alle Arbeitsschritte mit der größten möglichen Sorgfalt durchzuführen um solche Komplikationen nicht entstehen zu lassen.

Fortlaufende Diagnostik / Weiterverarbeitung Ihrer Daten

Der Behandlungsablauf muß zwingend in gewissen Zeitabschnitten überprüft werden. Wir wollen sicher sein, daß die getroffenen Diagnose und die Entwicklungsvorhersage auch tatsächlich eintreffen und die gewählte Therapie Ihre Wirkung zeigt. Der Fortgang der Behandlung ist zu überwachen. Gegebenenfalls muß der Behandlungsablauf korrigiert werden. Zu diesem Zweck werden von uns im Verlauf der Behandlung, ohne weitere Rücksprache mit Ihnen als Erziehungsberechtigte, wie zu Beginn der Behandlung Röntgenbilder und Abformungen des Oberkiefers und des Unterkiefers genommen. Diese Unterlagen werden ausgewertet und in besonderen Fällen wird das Ergebnis mit Ihnen besprochen. Um die niedrigst mögliche Strahlendosis zu applizieren verfügen wir über eine moderne digitale Röntgenanlage.

Diese digitalen Daten werden bei Bedarf unverschlüsselt, (unsicher) entweder an eine von Ihnen genannte email Adresse oder behandelnde Kollegen per email versandt.

Rezidive

Je größer die Zahnbewegungen waren, um so mehr neigen die Zähne dazu, in Richtung ihrer alten Stellung vor der Behandlung zurückzuwandern. Deshalb ist es unbedingt nötig, nach einer Zahnregulierung die Anweisungen des Kieferorthopäden zu befolgen. Engstände der Unterkieferfrontzähne sind hierbei am häufigsten festzustellen. Oftmals sind sie nicht zu vermeiden. Es empfiehlt sich ein frühzeitiges vorstellen, damit die Engstände vermieden werden können.

Der Kieferorthopäde kann die Zähne zwar in die gewünschte Richtung bewegen, Erbanlagen kann er aber nicht verändern, so daß nicht immer das erwünschte fehlerfreie Ergebnis erreicht werden kann. Dies gilt besonders für die Behandlung von Erwachsenen.

Selbst bei Beachtung dieser Empfehlungen ist es möglich, daß sich die Zahnstellung nach Abschluß der Therapie noch verändert (z.B. durch Wachstum, durch den Durchbruch der Weisheitszähne, durch fehlerhafte Bewegung der Muskulatur und der Weichteile).

Verpflichtung des Patienten

Für eine erfolgreiche Behandlung wird vom Patienten selbst und von seinem Erziehungsberechtigten eine sehr gute Mitarbeit, das Befolgen der Anweisungen des Behandlers und das Einhalten der vereinbarten Termine vorausgesetzt.

Einige Information haben wir hier für Sie ins Internet stellen können.

Jedoch gilt natürlich weiterhin:

Wir sind jederzeit für Sie und Ihre Fragen da.