Was macht ein Kieferorthopäde?
Sind die Zähne einmal schief gewachsen oder passen die Zahnreihen nicht aufeinander, so hat der Kieferorthopäde viel zu tun: zunächst stellt er fest, warum der Schiefstand oder die Kieferfehllage geschehen sind. Es gibt verschiedene Elemente der Diagnostik, die Antwort auf die gestellten Fragen geben. Er wird versuchen, ursächlich den schiefen Zahn bei der Wurzel zu packen und ihn gerade zu stellen, damit der Zahn mit seinen Kollegen seinen funktionellen Dienst erfüllen kann: kauen, beißen und die Sprache formen. Die ganze Zahnreihe wird ausgeformt, damit sie diese Dienste leisten kann. Dazu kommt, daß eine richtige Belastung der Zähne diese auch stabil und gesund erhält: die Zahnreihe ist gut zu pflegen, das Zahnfleisch ist gesund, die Zähne bleiben fest im Kiefer. Schief stehende Zähne passen nicht aufeinander. Beim Kauen geht's nicht nur auf und zu, sondern auch zur Seite und ein wenig nach vorn und hinten. Das ist mit schiefen Zähnen nicht so möglich wie mit geraden. Gerade heißt ja nicht im rechten Winkel, sondern daß sie funktionell optimal zueinander passen und schön aussehen. Und wenn sie aufeinander beißen, dann werden sie auch in ihrer Achse so belastet, daß sie nicht zur Seite ausgelenkt werden, sondern in das Zahnfach hineingedrückt werden, wo sie mit winzigen elastischen Fasern aufgehängt sind. Das Ausmaß und die Richtung der angemessenen Belastung machen sie stabil, festigen den Zahnhalt, halten gesund, machen die Zähne und das Zahnfleisch fit. Man sieht es überall: Gerade Zähne sehen gut aus, ein Lächeln mit gerade Zähnen öffnet Herzen und schafft Kontakte, gerade Zähne sind sympathisch. Stellen Sie sich mit schiefen Zähnen vor! Oder nehmen Sie schon die Hand vor den Mund, damit's keiner sieht. Das Auftreten im Beruf und im Freundeskreis ist sicher und locker, wenn nicht beim Lachen der Mund verdeckt werden muß, um die anderen nicht zu erschrecken oder sich ungepflegt zu zeigen: Außen hui und Innen schief. Das war einmal, das muß ja wohl nicht mehr sein.